Steendieks Jolly Couer an der Spitze des Bundesnachwuchschampionat der Ponyspringreiter
Lilly Marie Carius holt Gold für Westfalen
Verden (fn-press).
Die Bundesnachwuchschampionesse der Ponyspringreiter 2020 kommt aus dem Landesverband Westfalen. Mit der zwölfjährigen Stute Steendieks Jolly Couer (v. Steendieks Carneby) - Züchter Peter Böge - entschied die 14-jährige Lilli Marie Carius (Iserlohn) das Finale des Bundesnachwuchschampionates der Ponyspringreiter – gefördert von der Horst-Gebers-Stiftung – mit 18,0 Punkten in der Verdener Niedersachsenhalle für sich. Naomi Himmelreich (Niederbrechen) sicherte Silber für Rheinland-Pfalz (17,6) und Taja Kiesewetter aus dem Pferdesportverband Hannover freute sich über Bronze (17,2).
„Bei der starken Konkurrenz hier in Verden haben wir wirklich nicht erwartet, ganz nach vorne zu reiten im Finale“, so Lilli Marie Carius, die ihre zwölfjährige Ponystute Steendieks Jolly Couer seit einem Jahr unter dem Sattel hat. „Bei den Aachen Jumping Youngstars waren wir noch auf Platz zehn und bei unserem ersten Turnier 2020 lief es jetzt total super. Wir mussten uns am Anfang erst zusammenfinden, aber jetzt kann ich mich schon ziemlich gut in Jolly hereindenken, so dass wir als Team gut funktionieren“, schwärmt die neue Bundeschampionesse der Ponyspringreiter, die im ersten Umlauf, bei dem 19 Paare an den Start gingen, mit einer 8,8 bereits sehr gut vorgelegt hatte. Im zweiten Umlauf der besten vier Reiter konnte sich Lilli Marie noch auf eine 9,2 steigern. „Dazu braucht man gar nicht viel sagen, das war einfach eine super Runde“, so Niklas Betz (Sieger im Preis der Besten Junge Reiter 2019), der die Noten der beiden Richter Peter Schmerling und Dieter Rippe kommentierte.
Die Finalrunde der besten vier Reiter des ersten Umlaufs fand 2020 zum ersten Mal ohne Ponywechsel statt. „Das hatten wir 2019 direkt nach dem Finale in Verden schon so besprochen. Die Kinder reiten zu Hause oft nur ein Pony, auf das sie sich eingestellt haben, und haben dann oft Probleme, sich innerhalb von ein paar Minuten mit einem fremden Pony auf diesem Niveau und bei der großen Kulisse im Parcours zurechtzufinden“, so Pony-Bundestrainer Karl Brocks, der selbst als junger Springreiter die verschiedensten Ponys geritten ist und etwas bedauerte, dass dies heute eher die Ausnahme sei.
Die zweitbeste Reiterin im Final-Quartett war Naomi Himmelreichmit ihrer Stute Nashville Tennesse, die Bronze-Medaille ging an Taja Kiesewetter und ihren Ponywallach Oliver Twist.
Die international erfahrenste Reiterin unter den Finalistinnen war Arwen-Charlotte Thaler (15) aus Baden-Württemberg (Nürtingen), die das Vorjahres-Siegerpony Crazy Hardbreaker SP WE gesattelt hatte (8,3 und 8,6). „Arwen ist 2019 schon bei den Weltcup-Turnieren in Stuttgart und Mechelen geritten, hat den Ponywallach jetzt aber erst seit einem viertel Jahr“, berichtet der Bundestrainer. Im Vorjahr siegte der zwölfjährige Wallach in Verden noch mit Sara Karstens, die ihn von seiner damaligen Reiterin Johanna Beckmann „ausgeliehen“ hatte, die einen Auslandsaufenthalt absolvierte.
„Die Leistungsdichte war dieses Jahr im gesamten Starterfeld sehr groß. Das hat man auch daran gemerkt, dass drei potenzielle Titel-Anwärter kurzfristig ausgefallen waren, die anderen Reiter aber Top-Ritte mit hohen Stilnoten abgeliefert haben. Das neue Konzept ist also sehr gut aufgegangen“, war Karl Brocks zufrieden, auf einen großen Talente-Pool für die kommende Championats-Saison zurückgreifen zu können und bedankte sich bei der Horst-Gebers-Stiftung für die Förderung der Ponyspringreiter.
FN/ Tina Pantel