Wie soll ich jetzt am besten anfangen…
2010 zog ich mit meinem Rheinisch deutschen Wallach, in der Sonderfarbe Schimmel, in das schöne Nordfriesland. Rocco eroberte das Herz meines Lebensgefährten sofort. Ruck Zuck hatte auch meinen Lebensgefährten das Pferdevirus gepackt. Vom Schleswiger Kaltblut waren wir aber noch lange entfernt.
Als erstes zog Eddy, aus der Zucht von Marco Lucht, bei uns ein. Er sollte Rocco als pferdische Gesellschaft unterstützen. Auch Eddy eroberte unser Herz im nu.
Naja schön und gut. 2 Pferde aus Spaß reichen ja auch...
Aber es kam alles anders. Da ich leidenschaftliche Kutschfahrerin bin, kam ich auf die Idee, Kutschfahrten anzubieten. Durch Zufall kamen wir ganz schnell an einen Planwagen. Problem…Eddy war zu der Zeit noch viel zu jung, um davor zu laufen.
Also musste noch ein älteres Pferd her. Schön wäre ja ein Schimmel. Ein schönes Kaltblut Schimmelgespann, das wäre doch ein Hingucker.
Eine gute Freundin fand dann Tornado im Internet. Einen Schleswiger Kaltblut in weiß.
Eine Woche später zog er bei ein und alles nahm seinen Lauf.
Mit der Zeit wurde Rocco’s Arthrose leider schlimmer und ich konnte ihn für den Kutschbetrieb nicht mehr anspannen.
Wieder ließen wir unseren Gedanken freien Lauf. Die Schleswiger gefielen uns immer besser und so waren wir auf der Suche nach einer Stute in dieser seltenen Farbe.
Fündig wurden wir dann bei Bente Lück. Sie bot uns ihre Stute „Andere“ an. Leider war es keine Liebe auf den ersten Blick. Mit ihrer ziemlich breiten Brust und ihren Ramskopf sagte uns diese Stute überhaupt nicht zu.
Erst ein Jahr später (2014) beim 2ten Angucken entschieden wir uns, diese Stute zu kaufen.
Als erstes wurde sie bei uns auf Alaska getauft (laut Papiere aber noch Andere).
Alaska war schon tragend, als sie bei uns einzog. Leider mussten wir ihr Fohlen ziemlich früh gehen lassen. Der kleine Mann litt an Fohlenlähme.
ABER Kopf nicht hängen lassen. 1Jahr waren wir dann auf der Suche nach einem Hengst. Dazu muss ich sagen dass wir von der Zucht überhaupt keine Ahnung hatten.
„Hübsch muss der Hengst aussehen“ hab ich gesagt. Das Fohlen soll ja auch schließlich bei uns bleiben.
Fündig sind wir dann bei Willy Kohlmeyer aus Stolzenau geworden. Torsballig hatte es mir schon auf den Bildern angetan. In Natura sah er natürlich noch viel besser aus.
Also 2016 auf nach Niedersachsen zu Torsballig.
Am 13.03.2017 dann das Ergebnis…. Eine ziemlich stämmige Dame mit sehr kompakten Hals erblickte das Licht der Welt. Da sie doch recht groß war, fiel uns die Namensuche nicht schwer. Wie wär es mit „Lütte“.
Lütte entwickelte sich mal mehr mal weniger prächtig.
Bei der Fohlenregistrierung in Schwabstedt schnitten wir auch nicht ganz so gut ab. Zuerst hatte sie eine Prämie, aber beim Rassering wurden unsere Papiere wieder eingesammelt und die Prämierung gestrichen. Zu wenig weiblich und zu hohe Sprunggelenke.
Natürlich waren wir sehr enttäuscht über die Bewertung, aber mein Kommentar „Wir sehen uns in 3 Jahren wieder“.
Lütte entwickelte sich in kommenden 2 Jahren zu einer wunderschönen Stute.
UND es hat BÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHMMMM gemacht.
Stutbucheintragung 2020 in Emkendorf. Wir wurden mit ausgewählt zur Elitenschau nach Padenstedt zu fahren.
Das freute uns natürlich sehr.
In Padenstedt dann dieses wahnsinnige Ergebnis. Lütte vom Fresenhof wurde an zweiter Stelle gesetzt. WOW ist das wahr??? Träum ich auch nicht??? GEIL GEIL GEIL
Erste Nachzucht und dann DAS
Am 12.09.20 wurde es dann ernst. Diesmal stand die Feldprüfung an.
Da wir die ganzen Vorbereitungen selbst gemacht hatten, waren wir natürlich auch auf das Ergebnis unserer Arbeit gespannt.
Aber Lütte hat es allen gezeigt. Mit ihrer ruhigen Art und ihrem genialen Schritt überzeugte sie auch die Richter.
Noten von 10 bei der Nervenstärke, 9,50 Interieur, 7,63 Fahren, 9,20 Ziehen lassen für sich sprechen.
Wir sind unsagbar stolz auf unsere Lütte.
Und gleichzeitig auch unsagbar traurig, dass uns Alaska (Andere) im Winter diesen Jahres verlassen musste. Keiner weiß WARUM.
Aber Alaska hinterließ uns noch eine weitere Stute. Eine Vollschwester zu Lütte.
Wir sind gespannt was uns mit Nieke vom Fresenhof 2022 erwartet.
12.10.2020 Madlen Rathkamp