White Moor Ghana 1996 - 2018, Welsh Mountain Stute, v. Minsmere Clown a.d. Gesa, Züchter Otto Hansmann, Grasberg
Oft sind es die kleinsten, vielleicht auf den ersten Blick etwas unscheinbaren Ponys, die die größten Hufspuren in den Herzen vieler Menschen hinterlassen.
Unsere Welsh Mountain Stute Ghana war solch ein Pony. Sie kam 1999 zu uns, weil ihre ältere Schwester White Moor Gina dringend Unterstützung an der Kutsche brauchte. Die beiden wuchsen schnell zu einem fleißigen Gespann zusammen.
Leider hat ein unachtsamer Autofahrer unseren Fahrspaß drastisch beendet, als er uns mit hoher Geschwindigkeit von hinten rammte und von der Straße katapultierte. Alle Beteiligten haben diesen Unfall mit kleineren Verletzungen überlebt, aber ab sofort fehlte der Mut für weitere Straßenfahrten.
Nele Stoppel begann Ghanas Ausbildung unter dem Sattel und war bereits im selben Jahr auf dem Breitensportturnier erfolgreich. Leider wachsen kleine Reiterinnen und es zeichnete sich ab, dass wir unsere beiden kleinen Stuten ohne das Fahren nicht ausreichend bewegen konnten.
So kamen die Ponys zu Familie Adam nach Tangstedt. In dieser Reiterfamilie sammelten die hübschen Falben viele Erfolge mit den gut reitenden Töchtern.
Aber auch hier gab es irgendwann das Größenproblem bei den Reitern und die so leichtfuttrigen Stuten erkrankten an Rehe, weil sie nicht mehr ausreichend ausgelastet werden konnten. Ein Hilferuf von Familie Adam führte zu einem neuerlichen Umzug: das Ponyland Norddeich von Familie Wieczorek sollte nun ihr dauerhafter Lebens- und Arbeitsplatz sein. Unzählige Ferienkinder hatten viele Jahre hindurch Freude an den beiden rittigen Welsh A und Familie Wieczorek wurde zusätzlich mit drei hübschen Nachkommen (Fotos der Ghana Kinder im Ponyland folgen auf dieser Seite!) für ihre Entscheidung belohnt.
Ich hatte Gudrun Wieczorek nach Ginas Tod angeboten, dass Ghana zu uns zurück kommen könne, wenn sie bei ihr nicht mehr eingesetzt werden kann, aber weidefähig ist. Und so kam unsere Ghana eines Tages wieder auf dem Hof, bereit ihren wohlverdienten Ehrenplatz einzunehmen.
Fortan stand in erster Linie das Ausruhen auf ihrem Stundenplan. Aber die ständige Bedrohung eines neuerlichen Reheschubs ließ uns über ihre Bewegung nachdenken. Die Frage, was soll Ghana heute tun,war ab sofort für alle wichtig. Familienspaziergänge, kleine Fahrten mit der Gig, Reitstunden für kleine leichte Kinder, Ausrittbegleitung als Handpony, ja sogar in der Landwirtschaft war unsere Ghana mit dem eigens für sie zusammengestellten Nachsaatgerät aktiv.
Die Zeit mit diesem großartigen Pony war begrenzt, das wussten wir von Anfang an. Aber sie hat diese Zeit mit einer Fülle schöner Erinnerungen bereichert.
Danke, kleine Ghana. Du warst eine ganz Große!
05.12.2020 Christina Roters