Autorin: Bente Lück
Zur Erinnerung hier zum Nachlesen Teil 4 der Masuren Reise
04.05.2019
Heute Morgen sind wir von dem tollen Platz losgefahren: durch den Wald und durch den Wald und durch den Wald. Teilweise waren die Wege mit Kopfsteinpflaster. Dann hatten wir wieder eine tolle Stelle gefunden, direkt am See. Dort wurde Mittagspause gemacht und etwas geschlafen. Unsere neuen polnischen Freunde kamen mit Fahrrad zu Besuch.
Am Nachmittag sind wir weitergefahren zu einem Ort, wo wir einen schönen Campingplatz gefunden haben. Dort haben einige Jugendliche Party gemacht; aber das kennen wir ja schon mit Party machen. Die sind etwas später abgezogen. Als wir auf den Campingplatz rauf fuhren, ist die Schranke direkt vor der Nase der Pferde runtergegangen. Das war ein ganz schöner Schreck. Aber es ist alles gut gegangen. Wir haben hier eine große Wiese direkt am See und es gibt ein Restaurant, wo wir heute Abend essen wollen.
Morgen geht’s weiter.
Die Autofahrer sind sowas von bescheuert hier. Wir hatten Leuchten am Wagen, aber das interessiert hier niemanden. Die fahren mit 120 KM/H an uns vorbei mit einem Abstand von 20 Zentimetern. Wir werden sehen, wie weit wir morgen kommen.
Nachdem wir gestern Abend schön Ente gegessen haben sind wir heute Morgen vom Campingplatz losgefahren. Heute Nacht waren es Minus 4 Grad und wir haben ordentlich gefroren. Wir sind den ganzen Tag durch den Wald gefahren und haben 2 Autos getroffen. Wir haben uns ordentlich verfahren und haben verzweifelt nach einer Übernachtung gesucht, es war ja auch schon 18.30. Dort, wo wir eine Übernachtung vermutet hatten, war natürlich keine. Dann haben wir ein paar Fußgänger getroffen, und haben gefragt, ob die was wüssten. Die machten dann den Vorschlag, dass wir bei denen übernachten können, die hätten ein Appartement. Die hatten auch selbst Pferde. Dann haben wir den Mann mitgenommen, die Frau ist dann weiter zu Fuß gelaufen. Nur leider haben wir zu spät gefragt, was die für die Übernachtung haben wollten.
Die wollten 120 Euro für eine Übernachtung haben. Es war schon spät und es blieb uns ja nichts Anderes übrig. Jetzt sind wir hier in der schönen Ferienwohnung. Wir haben schön heiß geduscht und haben überall die Heizung angemacht. Überall in der Wohnung sind Überwachungskameras installiert. Selbst im Bad. Ist schon ein komisches Gefühl permanent unter Beobachtung zu stehen. Aber die Erfahrung haben wir überall gemacht. Selbst im Wald findet man Überwachungskameras. Die Pferde haben eine tolle Koppel und haben Heu bekommen. Morgen fahren wir weiter und werden dann schon vorher eine Übernachtung suchen, damit wir nicht wieder so spät dran sind. Wir haben Reste gegessen, dann trinken wir noch einen Tee und dann gehen wir zu Bett. In einem schönen warmen Zimmer in einem richtigen Bett. Das wird ein Traum.
Wir haben ja auf dem 120 Euro Hof übernachtet und heute früh um 6.30 Uhr sprang Berit aus dem Bett, weil sie dachte, dass der Bauer seine Pferde mit zu unseren Pferden geschmissen hatte. Da waren wir ja wach. Hatte er natürlich nicht gemacht. Wir haben dann ein paar Pfannkuchen gegessen und Berit hat nochmals geduscht. Wir mussten ja die 120 Euro auch irgendwie verbrauchen. Überall hatten wir auch ordentlich die Heizung angemacht. Es war minus 8 Grad nachts. Dann sind wir losgefahren Richtung Karwik. Wir sind wieder etliche Male durch Wälder und verlassene Orte gefahren. Keine Menschenseele gesehen. Wir haben in Karwik nach einem Campingplatz gesucht. Im Ort haben wir gefragt, wo der Campingplatz ist. Da wusste aber keiner was von. Dann sind wir wieder zu dem Schild gefahren. Berit kannte mal wieder eine Abkürzung und ich bin erstmal auf dem Weg angehalten und Berit wollte schauen, wo der Weg endet. Laut Google waren es nur 800 Meter zum Campingplatz. Es war aber kein Campingplatz in der Nähe zu sehen. Berit ist nicht wiedergekommen. Ich habe eine Stunde da auf dem Weg gewartet und habe sie dann irgendwann angerufen. Ich hatte ja schon die Befürchtung, dass ein Wolf sie aufgefressen hatte. Sie hatte den Platz aber vorsorglich schon mal inspiziert. Ich hatte auch schon die Vermutung, dass wenn sie nicht vom Wolf gefressen wurde, ist sie vielleicht wieder irgendwo in einer Kneipe Bier trinken oder sowas. Ich bin dann den anderen Weg zum Campingplatz gefahren. Es ist ein Platz, der normalerweise nur im Sommer geöffnet hat.
Jetzt im Frühjahr ist da geschlossen. Wir konnten aber trotzdem auf den Platz fahren. Es ist wieder ein toller Platz direkt an einem See. Wir haben dann eine Weide für die Pferde eingezäunt. Es waren auch schon Leute da, um uns zu begutachten. Heute schlafen wir dann wieder im Planwagen.
20.03.2021 Bente Lück
Nachtrag: Es gibt ein berühmtes Bild vom Maler Kröjer, wo eine Frau unter einer blühenden Kirsche sitzt. Dieses Bild hat Berit nachgestellt. Eigentlich unbeabsichtigt, aber als sie so da saß, mußte ich unbedingt ein Foto machen. Ich hab mich schrottgelacht dabei, weil das Motiv dasselbe war wie bei Kröjer, nur eben mit Berit in ihrem schönen Gewand.