Am 08. Januar 2021 startete Teil 1 der Masuren Reise , hier noch einmal zum Nachlesen.
27. April 2019: zwei Tage vor Abfahrt wird der Planwagen aufgeladen und die Spriegel runter gesetzt, damit das Gefährt nicht zu hoch wird. Dann fahre ich mit meinem Helfer nach Emmelsbüll auf die Waage, um das Gewicht zu kontrollieren. Ich schaue sicherheitshalber noch in den Fahrzeugschein: 2600 KG Gesamtgewicht. Komisch, denke ich erst, ich dachte immer 3500 KG….
Die Waage sagt: 3520 KG Gesamtgewicht. Oh ha…. Da muss ich lieber noch mal meinen Freund Ronald anrufen, um nachzufragen, wo genau das Gesamtgewicht im Fahrzeugschein steht. Tatsächlich: 2600 KG. Ronald meint, 1000 KG überladen macht doch nichts….
Währenddessen gehen bei mir im Kopf tausend Gedanken: Tour absagen? Die kleine Kutsche und Zelt mitnehmen…. Was tun? Auf jeden Fall nicht mit 1000 KG überladen nach Polen fahren. Das ist schon mal sicher.
Irgendwann schaue ich auf die Vorderseite vom Schein: Kennzeichen vom Pferdeanhänger!!!
Was für ein Glück; schnell den anderen Schein gefunden: 3500 KG Gesamtgewicht. Mir fiel nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern ein ganzer Felsen.
29. April 2019: Erster Tag auf dem Weg nach Masuren. In Stadum bei Leck mussten wir feststellen, dass das Licht vom Anhänger nicht funktionierte. So mussten wir also zurückfahren zur Werkstatt nach Risum-Lindholm, wo der Geselle in seiner Mittagsstunde dann erstmal den Fehler suchen musste. Es stellte sich heraus, dass der Stecker vom Abschleppwagen defekt war. Der Geselle reparierte den Stecker und wir konnten dann endlich mit zweistündiger Verspätung gen Osten fahren.
Als es Abend wurde, machten wir uns auf die Suche nach einer Übernachtung. Wir waren nicht nur durch das defekte Licht verspätet, sondern auch auf der Autobahn gab es Probleme mit Straßen, die im Moor versunken waren und diverse Umleitungen und Baustellen. Bei Google hatte ich nach Reiterhöfen gesucht und hatte den erstbesten angerufen, ob wir dort übernachten konnten. Wir waren mittlerweile im tiefsten Ostdeutschland, in der Nähe von Stettin. Wir konnten gerne kommen, der Hof hatte Platz für die Pferde und wir konnten in einem Bauwagen schlafen.
So machten wir uns auf den Weg dorthin, was auch durch etliche Dörfer und kilometerlange Kopfsteinpflaster-Straßen schwierig war.
Als wir den Hof endlich gefunden hatten, bekamen die Pferde ein Paddock und wir eine super Schlafgelegenheit in einem umgebauten Bauwagen. Wir fielen in einen tiefen Schlaf in den tollen Betten.
Bente Lück